Davos lebt vom Tourismus und von verschiedenen jährlichen Events – nicht einfach für die Bündner Stadt und dessen Geschäfte. Auch die Bäckerei Weber wird von den saisonalen Schwankungen gefordert. Dank technischer Hilfe konnten sie den Peak diesen Winter gut bewältigen.
Die Bäckerei Weber AG wird bereits in vierter Generation geführt. In der Produktion behält Rolf Weber den Überblick. Sein Bruder Adrian ist für den Verkauf, die Administration, die Küche und den Service zuständig. Unterstützung erhält Adrian Weber von seiner Ehefrau Sarah. Das Familienunternehmen setzt auf Qualität und arbeitet ganz nach dem Credo «Wir leben Brotgenuss».
Regelmässig überprüfen die beiden Brüder das Sortiment und nehmen Anpassungen vor. Danach erstellen sie ihren «Brotkatalog», in dem ihre Philosophie, die Weber-Qualität und die einzelnen Backwaren vorgestellt werden. «Es ist wichtig, dass wir unseren Kundinnen und Kunden unseren hohen Qualitätsanspruch vermitteln können», betont Adrian Weber. Deshalb zieren auch die Goldprämierungen der Swiss Bakery Trophy die Wände des Ladens. Während Corona hat zudem ihr Sauerteig «Ursin» Einzug gehalten. Sechs Produkte werden mittlerweile, ohne zusätzliche Zugabe von Hefe, damit hergestellt. «Am Mittag reichen wir das Wildheuerbrot unserer Sauerteiglinie zu Suppe und Salat. Serviert wird es auf einem Holzbrett auf dem alles Wissenswerte rund um dieses Brot nachzulesen ist. Natürlich ist das Wildheuerbrot auch im Laden pro 100g erhältlich.», erklärt Sarah Weber.
Nebst dem eigenen Laden und Restaurant bilden die Hotel- und Restaurantkunden sowie Wiederverkäufer wichtige Standbeine für das Unternehmen. Das bringt grosse saisonale Unterschiede und somit Herausforderungen mit sich. Während es im Sommer etwas ruhiger ist, wimmelt es im Winter von Menschen in der Bündner Bergstadt. «Auf den Winter hin müssen wir mehr Mitarbeitende einstellen – nicht einfach mit dem derzeitigen Fachkräftemangel», beteuert Sarah Weber. Hinzu kommen noch wichtige Events wie der Eishockey Spenglercup sowie das Weltwirtschaftsforum WEF. An diesen Tagen bedient die Bäckerei bis zu 120 Lieferkunden. «Weil wir auf diesen Winter hin einen neuen Grosskunden in der Lenzerheide erhielten, wussten wir, wir müssen unseren Bestellprozess vereinfachen, sonst können wir es diese Saison nicht bewältigen», erinnert sich Adrian Weber. Bis vor einem halben Jahr konnten die Geschäftskunden fast rund um die Uhr per Telefon, E-Mail und Fax bestellen. So wurden täglich bis zu 200 Bestellungen manuell von einer Mitarbeiterin übertragen – ein enormer administrativer Aufwand.
Die Brüder Weber machten sich auf die Suche nach einer einfachen Softwarelösung – und wurde bei HS-Soft fündig. «Seit Oktober bestellen circa 90 % unserer Geschäftskunden über das Onlinebestelltool ‹Bakery2b› , schätzt Sarah Weber. Bis es so weit war, vergingen mehrere Wochen, in denen sie sich ausschliesslich um die Implementierung der Produkte inklusiv deren Rezepturen in das neue Warenwirtschaftsprogramm gekümmert hat. «Es wäre möglich gewesen, die Daten aus dem alten Programm zu übernehmen, wir wollten jedoch von einer grünen Wiese aus beginnen. So waren wir sicher, dass der Start fehlerfrei ist», begründet ihr Ehemann den Entscheid. «Es war ein sehr grosser Aufwand, der sich jetzt auszahlt», weiss die Geschäftsfrau. Denn vier verschiedene Programme sind miteinander verknüpft: Das Warenwirtschaftsprogramm, der Rezeptassistent, das Bestelltool sowie die Kasse.
Die beiden Mitarbeiterinnen im Bestellwesen waren zuerst skeptisch – damit hatten ihre Vorgesetzten gerechnet. «Obwohl das Bestellprogramm sehr selbsterklärend ist, erhielten sie von mir eine ausführliche Schulung.» So sei die Akzeptanz grösser gewesen, ist sich Sarah Weber sicher. Tatsächlich, die Umstellung wurde von den Mitarbeiterinnen wohlwollend angenommen. Ein weiteres Plus: «Weil sie selbst nur noch wenige Bestellungen erfassen müssen, haben sie Zeit, weitere Aufgaben zu erledigen.»Das sei auch das Argument gewesen, um die Geschäftskunden ins Boot zu holen. «Wer über das Tool bestellt, konnte eine Preiserhöhung umgehen. Begründen konnten wir dies mit der enormen personellen Entlastung», bestätigt der Unternehmer. Die Lieferkunden seien mit dem neuen Bestellprozess sehr zufrieden. Ein entlastender Vorteil sei zudem, dass von überall her auf die Programme zugegriffen werden kann. «Bei Bedarf kann ich von zuhause oder unterwegs daran arbeiten», freut sich die in Teilzeit arbeitende Mutter.Nach erfolgreicher Implementierung werden nun die letzten Feinheiten in den Programmen ausgearbeitet. Im nächsten Jahr sind momentan keine Grossprojekte angedacht. «Das jetzige Volumen und die Produkte entsprechen unseren Wünschen», erklärt Adrian Weber. In einigen Jahren möchten sie die bestehende Infrastruktur weiterentwickeln und so das Verkaufserlebnis verbessern. «Bis dahin werden wir täglich daran arbeiten, unsere gewohnte Qualität zu halten», versprechen die beiden und blicken auf eine erfolgreich gemeisterte Saison zurück.
CCO Sebastian Kiser
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